Die Landschaft des wissenschaftlichen Publizierens entwickelt sich schnell weiter und stellt wissenschaftliche Bibliotheken vor neue Chancen und Herausforderungen. Transformative Vereinbarungen (TAs) und Read-and-Publish-Vereinbarungen (RAPs) haben sich als entscheidende Mechanismen beim Übergang zu Open Access (OA) erwiesen. Diese Vereinbarungen zielen darauf ab, die Kosten für das Publizieren von Abonnementmodellen auf einen vollständig offenen Zugang zu verlagern, mit dem Ziel, Forschung und Informationen für alle frei zugänglich zu machen.
Mit der zunehmenden Verbreitung von Open Access sind transformative Vereinbarungen zu einem wichtigen Instrument für viele wissenschaftliche Einrichtungen geworden, die sich diesem Übergang stellen müssen. Sie ermöglichen es Bibliotheken, einen Teil ihres Budgets für Open-Access-Publikationen zu verwenden, ohne das traditionelle Abonnementmodell ganz aufzugeben.
Durch das Verständnis der verschiedenen Arten von transformativen Vereinbarungen können die Einrichtungen besser einschätzen, wie sich diese Vereinbarungen auf ihre finanziellen und operativen Strategien auswirken können. In diesem Artikel erörtern wir die gängigsten Arten von transformativen Vereinbarungen und betrachten ihre besonderen Merkmale und Auswirkungen auf Institutionen und Einrichtungen.
Was sind transformative Vereinbarungen?
Das traditionelle Abonnementmodell für wissenschaftliche Zeitschriften ist seit Langem ein Eckpfeiler der wissenschaftlichen Bibliotheken, das Studierenden, Forschenden und Lehrkräften Zugang zu einer Vielzahl von Materialien bietet. Dieses Modell hat die Verbreitung von Wissen vereinfacht, erfolgreich gefördert und es den Institutionen ermöglicht, die wissenschaftlichen Bedürfnisse ihrer Lehrkräfte und Studierenden zu erfüllen.
Die meisten Bibliotheken sind inzwischen mit transformativen Vereinbarungen vertraut. Viele haben sie bereits als Teil ihrer Open-Access-Strategien erprobt oder sogar angewendet. Diese Vereinbarungen bieten einen vielversprechenden Ansatz für die Verwaltung und Finanzierung wissenschaftlicher Kommunikation.
Bei transformativen Vereinbarungen wird ein Teil der Abonnementkosten zur Unterstützung der Open-Access-Publikationen der Autor:innen aus abonnierenden Einrichtungen verwendet. Diese schrittweise Umstellung zielt darauf ab, von einem gebührenpflichtigen Zugangsmodell, das auf Abonnementgebühren basiert, zu einem Modell überzugehen, bei dem die Verlage durch Artikelverarbeitungsgebühren (auch bekannt als Article Processing Charges oder APCs) entschädigt werden. Durch die Integration von Lesezugriff und Open-Access-Publikationen in einer einzigen Vereinbarung stellen transformative Vereinbarungen ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu traditionellen Abonnementlizenzen dar.
Diese Vereinbarungen sollen die strategische Verwaltung der institutionellen Investitionen in die Veröffentlichung in wissenschaftlichen Zeitschriften verbessern. Abhängig von den jeweiligen Bedingungen können transformative Vereinbarungen kostenneutral sein im Vergleich zu dem, was Organisationen derzeit zahlen, oder sie können die ursprünglichen Kosten deutlich übersteigen.
Daher nutzen Institutionen ihre bestehenden finanziellen Verpflichtungen, um Vereinbarungen auszuhandeln, die eine Open-Access-Veröffentlichung für einige Artikel ihrer Forschenden ermöglichen, während sie weiterhin Zugang zu wertvollen Inhalten hinter Paywalls (Bezahlschranken) bieten.
Wie funktionieren transformative Vereinbarungen?
Jede transformative Vereinbarung ist einzigartig und auf einen bestimmten Kontext zugeschnitten. Faktoren wie die aktuelle Höhe der Abonnementkosten und die Anzahl der Veröffentlichungen, die eine Einrichtung oder ein Konsortium bei einem Verlag hat, spielen bei der Gestaltung dieser Vereinbarungen eine Rolle. Auch die Fähigkeit der Verlage, ihre internen Prozesse und Arbeitsabläufe anzupassen, wirkt sich auf die Bedingungen der einzelnen Vereinbarungen aus.
Während dieser Übergangsphase werden einige der an die Verlage gezahlten Gebühren als „Lesegebühren“ bezeichnet, um den Zugang zu Inhalten aufrechtzuerhalten, die sich noch hinter Paywalls befinden. Ein Teil der Vertragsgebühren wird nun jedoch für Services für die Open-Access-Veröffentlichung verwendet. Jüngste Iterationen transformativer Vereinbarungen gehen zunehmend dazu über, die Gebühren vollständig zur Unterstützung der Open-Access-Veröffentlichung umzuwandeln, wobei die Zahlungen häufig proportional zur Anzahl der veröffentlichten Artikel sind. Diese Entwicklung zeigt eine klare Verschiebung hin zu einem systemischen Wandel des wissenschaftlichen Publikationswesens.
Transformative Vereinbarungen stellen eine strategische Entwicklung im wissenschaftlich-akademischen Verlagswesen dar, die die Vorteile des traditionellen Abonnementmodells mit der wachsenden Nachfrage nach Open Access in Einklang bringt. Durch die Nutzung bestehender finanzieller Vereinbarungen können Bibliotheken ihre Unterstützung für Open Access verstärken und gleichzeitig weiterhin einen wertvollen Zugang zu wissenschaftlichen Inhalten bieten.
Was sind Artikelbearbeitungsgebühren (APCs)?
Artikelbearbeitungsgebühren (Article Processing Charges; APCs) sind ein wichtiger Bestandteil des Open-Access-Publikationsmodells. Im traditionellen Abonnementmodell zahlen Bibliotheken für den Lesezugang zu Zeitschriftenpaketen. Im Open-Access-Modell hingegen sind APCs Gebühren, die Institutionen oder Autor:innen (oder andere Beteiligte) an den Verlag zahlen, um die mit der Veröffentlichung in einer Open-Access-Zeitschrift verbundenen Kosten zu decken.
Diese Gebühren helfen den Verlagen, die Kosten für Redaktionsprozesse, Peer-Reviews und Artikelproduktionen zu decken. Read-and-Publish-Vereinbarungen (RAPs) werden ebenfalls als strategischer Ansatz angesehen, um die Vorteile von Abonnement- und Open-Access-Modellen auszugleichen. Diese Vereinbarungen ermöglichen es den Institutionen, einen Teil der Abonnementkosten auf APCs zu verlagern und so die Open-Access-Veröffentlichung in den finanziellen Rahmen zu integrieren, ohne den Autor:innen zusätzliche Kosten aufzubürden.
Während das traditionelle Abonnementmodell nach wie vor ein wichtiger Bestandteil in wissenschaftlichen Bibliotheken ist, bieten APCs und transformative Vereinbarungen zusätzliche Möglichkeiten, um die Zugänglichkeit und die Wirkung der Forschung zu verbessern. Durch die strategische Integration dieser Modelle können Bibliotheken weiterhin einen umfassenden Zugang zu wissenschaftlichen Inhalten bieten und gleichzeitig die umfangreicheren Ziele von Open Access unterstützen.
Über Read-and-Publish Vereinbarungen (RAPs)
Read-and-Publish-Vereinbarungen kombinieren den abonnementbasierten Zugang mit Open-Access-Veröffentlichungsgebühren. Einrichtungen zahlen eine einzige Gebühr, die sowohl die Kosten für den Zugang zu den abonnementbasierten Inhalten als auch die APC-Gebühren für die Open-Access-Veröffentlichungen ihrer Autor:innen abdeckt.
Vorteile von RAP-Vereinbarungen
- Erleichterung der Budgetierung durch Konsolidierung der Kosten
- Förderung von Open Access durch die Abschaffung zusätzlicher APC-Gebühren für Forschende und Wissenschaftler:innen
- Unterstützung eines allmählichen Übergangs zu Open Access und Schaffung eines Gleichgewichts zwischen den unmittelbaren Zugangsanforderungen und den langfristigen Open-Access-Zielen
Überlegungen zu RAP-Vereinbarungen
- Diese Vereinbarungen erfordern sorgfältige Verhandlungen, um ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis sicherzustellen.
- Der Erfolg hängt davon ab, ob sich der Verlag zu einer Umstellung auf Open Access verpflichtet.
Gängige Open-Access-Modelle
RAPs gibt es in einer Vielzahl von Formen; einige Quellen berichten von bis zu 12 verschiedenen Arten. Diese Verträge variieren je nach Verlag und spezifischen institutionellen Anforderungen, wie z. B. Kosten, Dauer des Zugangs, Urheberrechtsmodelle und Bestimmungen für Text- und Data-Mining. In diesem Überblick werden einige der gebräuchlichsten RAPs hervorgehoben, auch wenn diese Liste sicherlich nicht vollständig ist.
Verlage berechnen eine Gebühr pro veröffentlichtem Artikel
Merkmale dieser Art von Vereinbarung:
- Transaktionales Open-Access-Modell: Bekanntes Modell, bei dem eine Gebühr pro veröffentlichtem Artikel erhoben wird und das dem Ansatz der frühen Open-Access-Pioniere folgt.
- Kostenzuweisung: Die Publikationskosten werden direkt auf die Verfassenden der Forschungsarbeiten umgelegt.
- Skalierbarkeit: Es hat sich in großem Maßstab bewährt.
- Globale und disziplinäre Gleichstellung: Es stellt sich die Frage, ob diese Modelle über verschiedene Regionen und wissenschaftliche Fachdisziplinen hinweg gerecht gestaltet werden können.
- Redaktionelle Standards: Es gibt Bedenken, dass Pay-to-Publish-Modelle die redaktionellen Standards beeinträchtigen könnten.
Synergistisch
Merkmale dieser Art von Vereinbarung:
- Vielfalt und Innovation: Dieses Modell stellt die vielfältigste Kategorie mit kontinuierlicher Innovation und Experimentierfreude dar.
- Institutionelle Zusammenarbeit: Es beruht auf der Zusammenarbeit zwischen Institutionen, wie bei Modellen wie Subscribe to Open (S2O) zu sehen ist. Eine wachsende Anzahl an Verlagen experimentiert mit diesem Modell.
- Kleinere Portfolios: Es hat sich für kleinere Portfolios und hochkarätige Einzeltitel bewährt.
- Budgetbedenken: Angesichts des zunehmenden Drucks auf die Bibliotheksbudgets stellt sich die Frage der Nachhaltigkeit von Modellen, die auf Abonnements für kostenfreie Inhalte setzen.
- Abonnements erforderlich: Eine bestimmte Anzahl von Abonnements muss erneuert werden, damit der Inhalt als Open Access veröffentlicht werden kann; wird die Erneuerungsschwelle nicht erreicht, bleibt der Inhalt hinter einer Paywall.
- Preisnachlass: Häufig auf der Grundlage eines ermäßigten Abonnementpreises, der von einem bestimmten Prozentsatz der Erneuerung bestehender Kund:innen abhängt.
- Erneuerungsschwelle: Wenn die Erneuerungsschwelle erreicht wird, sind die Inhalte für das betreffende Abonnementjahr unter Open-Access-Lizenzen verfügbar; andernfalls bleibt der Zugang zu den Inhalten geschlossen.
Hybride Lese- und Veröffentlichungskosten
Merkmale dieser Art an Vereinbarung:
- Bündel-Erweiterung: Ursprünglich für die Kombination von Lese- und Veröffentlichungsgebühren konzipiert, umfasst dieses Modell jetzt auch reine Veröffentlichungsvereinbarungen.
- Umfang: Dieses Modell zeichnet sich dadurch aus, dass es in großem Maßstab operiert und etablierte Vertriebswege der Verlage nutzt, um die Veröffentlichung auf Abonnements und Open Access umzustellen.
- Verhandlung und Aufwand: Aufgrund seiner Komplexität ist ein erheblicher Aufwand für die Verhandlung und Umsetzung erforderlich.
- Globale Preisgestaltung: Es gibt Bedenken hinsichtlich der Einheitlichkeit der Preise in verschiedenen Regionen der Welt.
- Doppelte Zahlungen: Bibliotheken oder Konsortien zahlen für den Zugang über ein Abonnement (Lesegebühr) und eine separate Open-Access-Gebühr, häufig eine standardisierte Bearbeitungsgebühr.
- Institutionelle Genehmigung: Autor:innen benötigen möglicherweise eine institutionelle Genehmigung, um gemäß der Vereinbarungsbedingungen Open-Access-Publikationen zu veröffentlichen.
Diamantene oder alternative Finanzierung
Merkmale dieser Art an Vereinbarung:
- Alternative Finanzierungsquellen: Diese Vereinbarungen stützen sich auf Finanzierungsquellen außerhalb Bibliotheken, z. B. von Institutionen oder Gesellschaften.
- Unterschiedliche Umsetzung: Die Unterschiede zwischen diesen Modellen hängen von den Geldgebern und der Dauer der garantierten Finanzierung ab.
- Kontrolle und Unabhängigkeit: Es stellen sich Fragen hinsichtlich der redaktionellen Kontrolle, der Unabhängigkeit und der langfristigen Nachhaltigkeit.
- Auftragsorientierte Unterstützung: Diese Modelle sind in auftragsorientierten Organisationen üblich und ermöglichen es den Verlagen, Autor:innen, die mit der Einrichtung oder Vereinigung verbunden sind, kostenfrei Open Access anzubieten.
- Sicherstellung der Kostendeckung: Bei diesem Modell wird die Deckung der Betriebskosten garantiert, was für finanzielle Stabilität sorgt.
- Externe Autor:innen: Autor:innen außerhalb der Institution oder „Nicht-Mitglieder“ können mit einer Transaktionsgebühr belastet werden.
- Finanzierungsbeschränkungen: In einigen Fällen kann aufgrund von Finanzierungsbeschränkungen nur eine begrenzte Anzahl von Artikeln oder Büchern pro Jahr veröffentlicht werden.
Stärken und Herausforderungen von RAP-Vereinbarungen
Stärken von Read-and-Publish
Read-and-Publish-Vereinbarungen verändern das Finanzierungsmodell der wissenschaftlichen Kommunikation von einem abonnementbasierten Zugang zu einer Open-Access-Veröffentlichung. Die größte Stärke dieses Modells ist das Potenzial für einen direkteren offenen Zugang, der zu einer größeren Verbreitung und Sichtbarkeit von Forschungsergebnissen führt. Dieser Wandel verspricht die Abschaffung exklusiver Inhaltsrechte durch die Verwendung von Creative-Commons-Lizenzen, wodurch Forschende und die Gesellschaft besseren Zugang zu Forschungsergebnissen erhalten, die ihnen bisher nicht zugänglich waren.
Ein weiterer wichtiger Pluspunkt ist der bessere finanzielle Einblick für Einrichtungen, der eine bessere Kostenkontrolle und einen verantwortungsvollen Umgang mit öffentlichen Mitteln ermöglicht. RAP-Vereinbarungen können die Beibehaltung der laufenden finanziellen Ausgaben sicherstellen und gleichzeitig den Anteil der Open-Access-Artikel erhöhen. Darüber hinaus können diese Vereinbarungen ein nachhaltigeres, transparenteres und gerechteres Ökosystem für die wissenschaftliche Kommunikation fördern, indem sie Kostentransparenz und Marktwettbewerb fördern.
Diese Vereinbarungen können auch als notwendig für einen Systemwandel in der wissenschaftlichen Kommunikation angesehen werden, da sie den Institutionen einen Rahmen bieten, um sich von einem reinen Abonnementsystem abzuwenden. Wenn die führenden Verlage ihre Einnahmen während dieses Übergangs beibehalten, hat ein transparenter Ansatz für ihre Gebühren das Potenzial, Innovationen zu fördern und neue Geschäftsmodelle zu inspirieren.
Darüber hinaus ist mit einer Verringerung des Verwaltungsaufwands für Forschende zu rechnen, da die Institutionen die Publikationskosten decken und den breiten Zugang zu den Artikeln erleichtern können. Diese Verringerung des Kostendrucks kann den offenen Zugang für Forschende attraktiver machen, wenn er ihnen die Möglichkeit gibt, in der Zeitschrift ihrer Wahl ohne zusätzliche Kosten zu veröffentlichen.
Zunahme von Open Access:
- Steigerung des unmittelbareren Zugangs zu Forschungsinhalten
- Größere Verbreitung und Sichtbarkeit von Forschungsergebnissen
- Beendigung der Exklusivrechte durch Creative-Commons-Lizenzen
Finanzieller Einblick:
- Verbesserter finanzieller Überblick für Einrichtungen
- Bessere Kostenkontrolle und verantwortungsvolle Verwendung öffentlicher Mittel
- Beibehaltung der derzeitigen finanziellen Aufwendungen bei gleichzeitiger Erhöhung der Anzahl an Open-Access-Artikeln
Transparenz und Marktwettbewerb:
- Einführung von Kostentransparenz durch Abschaffung von Geheimhaltungsklauseln
- Förderung eines fairen und gleichberechtigten Ökosystems für die wissenschaftliche Kommunikation
- Förderung des Marktwettbewerbs und der Innovation für neue Services und Geschäftsmodelle
Systemischer Wandel:
- Bietet einen Rahmen für die Umstellung vom System der Abonnement-Paywalls
- Fördert den systemischen Wandel von Geschäftsmodellen in Richtung Open Access
- Ermutigt die Entwicklung und Umsetzung neuer Geschäftsmodelle
Geringerer Verwaltungsaufwand:
- Institutionen können die Publikationskosten übernehmen.
- Forschende können leichter und ohne zusätzliche Kosten in der Zeitschrift ihrer Wahl veröffentlichen.
- Freie Wahl der Zeitschriften und Zugang zu einer breiten Palette von Publikationen.
Herausforderungen
Trotz der potenziellen Vorteile von RAP-Vereinbarungen gibt es auch Grenzen in der wissenschaftlichen Verlagslandschaft. Während etablierte Verlage gut in der Lage sind, um mit der Komplexität von RAP-Verträgen umzugehen, besteht die potenzielle Gefahr, dass der Wettbewerb auf dem Markt eingeschränkt wird. Dies könnte das breitere Transformationspotenzial dieser Vereinbarungen einschränken, da sie sich hauptsächlich auf die Umstellung auf Open Access konzentrieren, anstatt neue Geschäftsmodelle und einen stärkeren Wettbewerb in der Verlagslandschaft zu fördern.
Ein weiterer Nachteil ist die Möglichkeit eines Kostenanstiegs, der neue Marktteilnehmer ausschließen und die Bibliotheksbudgets weiter belasten könnte. Die fehlende Kostentransparenz und der potenzielle Anstieg der Publikationskosten könnten Bibliotheken davon abhalten, Mittel aus dem Abonnementbudget zur Unterstützung von Open-Access-Verlagen umzuschichten. Diese Situation könnte forschungsintensive Universitäten, die große Mengen an Forschungsergebnissen produzieren, benachteiligen und ihre Gebühren untragbar machen. Darüber hinaus könnten Forschende es vorziehen, in Open-Access-Zeitschriften großer Verlage zu publizieren, die durch RAP-Vereinbarungen abgedeckt sind, wodurch kleinere Verlage verdrängt werden und ihre Rentabilität sinkt.
Geringerer Wettbewerb und Auswirkungen auf kleinere Verlage:
- Große Verlage sind besser für die Abwicklung von RAP-Vereinbarungen gerüstet, was den Wettbewerb auf dem Markt verringern kann.
- Forschende bevorzugen möglicherweise Open-Access-Zeitschriften großer Verlage.
Potenzieller Kostenanstieg:
- Anstieg der Publikationskosten und mangelnde Kostentransparenz
- Bibliotheken könnten Schwierigkeiten haben, ihre Abonnementbudgets umzuverteilen, um Open-Access-Verlage zu unterstützen.
- Die Gebühren könnten für forschungsintensive Universitäten immens sein.
Transformative Vereinbarungen stellen einen bedeutenden Wandel im Bereich des wissenschaftlichen Publizierens dar und stehen im Einklang mit der allgemeinen Entwicklung hin zu Open Access. Jede Art von Vereinbarung bietet unterschiedliche Vorteile und Herausforderungen, und die richtige Wahl hängt von den spezifischen Bedürfnissen und Prioritäten einer Einrichtung ab.
Um sich in diesem Umfeld zurechtzufinden, ist ein strategischer Ansatz erforderlich, der auf einem guten Verständnis sowohl der finanziellen Auswirkungen als auch der allgemeinen Auswirkungen auf die wissenschaftliche Kommunikation beruht. Durch die Annahme dieser transformativen Vereinbarungen können wissenschaftliche Bibliotheken eine Vorreiterrolle bei der Förderung eines offenen und gerechten Forschungsumfelds übernehmen.