In der Welt der Bibliothekssysteme hat sich in letzter Zeit viel getan. Es hat eine Entwicklung von Bibliothekssystemen (BS) zu Bibliotheksserviceplattformen (BSP) mit zusätzlichen Features und Funktionalitäten stattgefunden. Darüber hinaus haben die jüngsten Fusionen zwischen traditionellen Anbietern von Bibliothekssystemen zu der Frage geführt, ob den Bibliotheken in Zukunft womöglich weniger Optionen zur Verfügung stehen werden. Die Entwicklung der Open-Source-BSP FOLIO, die von mehreren Anbietern mit verschiedenen Services und Support unterstützt wird, gibt allen Bibliotheken die Möglichkeit, eine Open-Source-Lösung zu nutzen – eine Option, die bisher nur von großen Bibliotheken mit eigenem technischen Personal wahrgenommen werden konnte. Abgesehen von diesen Diskussionen und Präferenzen gibt es jedoch etwas, das auf dem aktuellen Markt der Bibliothekssysteme noch fehlt: erweiterbare Analytik oder „Extensible Analytics“.
Erweiterbare Analysen sind nicht nur Datensätze, die für umfangreiche Berechnungen skaliert werden können, oder Plattformen, die die Möglichkeiten der Berichterstattung Ihrer Bibliothek verbessern können. Im Rahmen dieses Blogartikels möchten wir erweiterbare Analysen als eine Methode definieren, mit der Daten in einer einzigen Plattform erfasst und optimiert werden können, unabhängig von dem/den Anbieter(n) der Daten. Ähnlich wie ein Open-Source-Bibliothekssystem kann eine „offene und erweiterbare“ Plattform für Bibliotheksanalysen Ihre Bibliothek auf die nächste Stufe heben.
Wie bereits in vorherigen Blogbeiträgen zur Bibliotheksanalyse erwähnt, steht die Rolle der wissenschaftlichen Bibliotheken an einem Scheideweg. Die elektronischen Bestände wachsen immer weiter, Nutzer:innen greifen weiterhin aus der Ferne auf Inhalte zu und die Notwendigkeit, ein Budget oder zusätzliche Inhalte für neue Programme zu rechtfertigen, bleibt bestehen. Aber das ist noch nicht alles. Bibliotheken haben das Potenzial, die zentrale „Datendrehscheibe“ für akademisch-wissenschaftliche Aktivitäten und Erkenntnisse für die gesamte wissenschaftliche Einrichtung zu werden. Die Nutzung von Bibliothekseinrichtungen, die Korrelation zwischen Studienergebnissen und Bibliotheksnutzung und sogar der Forschungsoutput sind allesamt neue Ergänzungen zu der „Geschichte der Daten“, die Bibliotheken erzählen können. Das bedeutet, dass die Fähigkeit, Daten auf mehreren Ebenen zu verwenden, verschiedene Datenpunkte zu verbinden und komplexe Beziehungen zwischen Daten zu entwickeln, ein wichtiger nächster Schritt in der Weiterentwicklung der Bibliotheken ist.
Die Daten der Bibliothekssysteme sind zwar nur ein Teil der größeren „Datengeschichte“ der Bibliotheken, aber eine der wichtigsten Komponenten. Bibliothekssysteme verfügen heute über verbesserte Funktionen zur Verwaltung aller Formate der Bibliothekssammlungen und der sich entwickelnden Zugriffsmöglichkeiten der Nutzer:innen auf Inhalte – sowohl in elektronischer als auch in gedruckter Form. Die Oberflächen selbst haben von den Entwicklungen im Cloud-Computing, der zunehmenden Automatisierung und den optimierten Arbeitsabläufen profitiert. Doch trotz der großen Fortschritte, die bei der Entwicklung von Bibliothekssystemen gemacht wurden, gibt es noch immer keine Möglichkeit, Bibliothekssystemdaten mit anderen Datensätzen einfach zu kombinieren. Damit Bibliothekssystemdaten optimal genutzt werden können, müssen sie nicht nur mit den Daten aus anderen Bibliotheks- und Universitätssystemen verknüpft werden können, sondern auch für die Nutzung in dynamischen Dashboards für tiefgreifende Analysen optimiert und automatisiert werden.
Unabhängig davon, welchen BS-Anbieter sie verwenden, müssen Bibliotheken die Wahl haben, wie sie ihre Datenanalyse verbessern und wie sie alle Daten kombinieren können, um optimierte Einblicke und einen weiterentwickelten Ansatz für die Bibliotheksanalyse zu erhalten.
Panorama™ bietet Einblicke in die wichtigsten Daten der Bibliothekssysteme, einschließlich Informationen zu demografischen Nutzerdaten, bibliografischen Daten, Beständen, Ausleihdaten und Erwerbungen. Die Kombination von Panorama mit der Open-Source-Bibliotheksserviceplattform FOLIO schafft eine noch vielseitigere und leistungsfähigere Umgebung.