Wissenschaftliche Zeitschriften sind seit Langem ein wichtiger Grundpfeiler für die Verbreitung von Forschungsergebnissen. Seit der Veröffentlichung der ersten Zeitschrift im Jahr 1665 erfüllen sie wichtige Funktionen, darunter die Überprüfung durch Peer-Review-Verfahren, die weite Verbreitung von Ergebnissen und die Archivierung von wissenschaftlichen Erkenntnissen. In den Biowissenschaften und den biomedizinischen Wissenschaften sind peer-reviewte Zeitschriftenartikel für die Validierung neuer Entdeckungen und die Bekanntgabe detaillierter Versuchsergebnisse unerlässlich. 

Tiefe und Präzision der Informationen

In den Biowissenschaften und biomedizinischen Wissenschaften liefern Zeitschriftenartikel im Volltext eine umfassende Darstellung von Untersuchungen mit detaillierten Hintergrundinformationen, vollständigen Methoden, ausführlichen Ergebnissen, einschließlich Daten, Abbildungen und Diskussionen. Diese Artikel enthalten strukturierte Abschnitte (Einleitung, Methode, Ergebnisse und Diskussion), die es den Verfassenden ermöglichen, die gesamte Komplexität ihrer Forschung zu vermitteln. So werden in den Volltextartikeln beispielsweise experimentelle Verfahren, Ergebnismessungen, statistische Analysen und kontextuelle Beziehungen zur bestehenden Literatur ausführlich beschrieben. Dieser Umfang an Details vermittelt dem Lesenden ein vollständiges und genaues Bild der Forschungsergebnisse.

Ein „Scoping Review“ in der biomedizinischen Forschung ergab signifikante Unstimmigkeiten zwischen Abstracts und entsprechenden Volltextartikeln. Etwa 39 Prozent der Abstracts enthielten Unterschiede zu relevanten Informationen wie Stichprobengröße, Ergebnisse und Schlussfolgerungen. Diese Diskrepanzen deuten darauf hin, dass der alleinige Rückgriff auf Abstracts zu unvollständigen oder irreführenden Interpretationen führen kann. Daher bieten Zeitschriftenartikel im Volltext in den Biowissenschaften und der Biomedizin eine weitaus größere Tiefe und Genauigkeit im Vergleich zu reinen Abstracts.

Methodische Bewertung

Zeitschriftenartikel im Volltext sind für eine gründliche Bewertung der Forschungsmethode unerlässlich. Der Abschnitt „Methoden“ enthält detaillierte Beschreibungen des Untersuchungskonzepts, einschließlich experimenteller Verfahren, Stichprobenauswahl, Randomisierung, Verblindung, Laborprotokolle und statistische Analysetechniken. Anhand dieser umfassenden Informationen können die Lesenden die Validität, Exaktheit und Zuverlässigkeit der Forschung kritisch beurteilen.

Abstracts dagaegen bieten in der Regel nur wenige methodische Details, was eine angemessene Bewertung erschwert. In Anbetracht dieses Problems haben bestimmte Richtlinien (z. B. CONSORT for Abstracts) die Verfassenden dazu ermutigt, mehr wesentliche methodische Details anzugeben. Entscheidende Elemente, die für eine methodische Bewertung erforderlich sind, wie z. B. detaillierte Beschreibungen der Ergebnisdefinitionen und der Umgang mit verzerrenden Faktoren, sind in der Regel im Volltext verfügbar. Für eine strenge Bewertung in den Biowissenschaften und der Biomedizin ist es daher weiterhin unerlässlich, den vollständigen Artikel zu konsultieren.

Reproduzierbarkeit und Transparenz

Die Reproduzierbarkeit ist von grundlegender Bedeutung für den wissenschaftlichen Fortschritt. Zeitschriftenartikel im Volltext tragen wesentlich zur Reproduzierbarkeit der Forschung bei, indem sie Folgendes bieten:

  • Detaillierte Methodologien
  • Umfassende Informationen zu Verfahren
  • Vollständige Datensätze

In Volltextartikeln werden zum Beispiel genaue Arzneimitteldosierungen, Sequenzierungsmethoden, Geräte, Reagenzien und präzise Analysestrategien beschrieben, die für die Replikation unerlässlich sind.

Darüber hinaus verlangen viele biomedizinische Fachzeitschriften von den Verfassenden, dass sie Datensätze und analytische Codes angeben oder diese deutlich beschreiben, um die Transparenz zu erhöhen und Replikationsversuche durch andere Forschende zu ermöglichen. In Abstracts allein fehlt diese Informationstiefe, was die Bedeutung von Volltextartikeln für die Reproduzierbarkeit und Transparenz in der biomedizinischen Forschung unterstreicht.

Auswirkungen auf Literaturreviews

Systematische Reviews und Meta-Analysen in den Biowissenschaften und biomedizinischen Wissenschaften sind in hohem Maße von Volltextartikeln abhängig. Während Abstracts für ein erstes „Screening“ durchaus nützlich sind, liefern Volltexte wesentliche Details, die für die Einbeziehung und Analyse notwendig sind. Dazu zählen:

  • Präzise Ergebnismessungen
  • Numerische Ergebnisse (Mittelwerte, Quotenverhältnisse, Konfidenzintervalle)
  • Spezifische Angaben zur Patientenpopulation
  • Experimentelle Bedingungen

In der Cochrane-Methodik wird betont, dass systematische Reviews in erster Linie auf Zeitschriftenartikel im Volltext angewiesen sind, um detaillierte und genaue Daten zu erhalten. Folglich sind Volltextartikel für die Durchführung umfangreicher und zuverlässiger Literaturübersichten unverzichtbar und bieten umfassende Belege, die für die Bewertung und Synthese von Forschungsergebnissen in den biomedizinischen Wissenschaften entscheidend sind.

Zugang zum Volltext: Datenbanken oder Erwerbung einzelner Artikel?

Bei der Bewertung von Optionen für den Zugang zu Forschungsergebnissen ist es wichtig, die Kosteneffizienz, Abdeckung, Zeitersparnis und Nutzerfreundlichkeit zu berücksichtigen. Recherchedatenbanken bieten auf Abonnementbasis Zugang zu Tausenden von peer-reviewten Fachzeitschriften, klinischen Studien, Patenten und Konferenzberichten und stellen somit eine kostengünstige Lösung für die Deckung des laufenden Forschungsbedarfs dar. Im Gegensatz dazu kann die Einzelerwerbung von Artikeln zu deutlich höheren Gesamtkosten führen, insbesondere wenn mehrere Artikel für umfassende Literaturübersichten in der biomedizinischen Forschung benötigt werden. Außerdem liefert der Kauf einzelner Fachartikel nur isolierte Forschungsergebnisse, denen der breitere wissenschaftliche Kontext fehlt, den der Zugriff auf Volltextdatenbanken widerum bietet.

Abgesehen von den Kosten und der Abdeckung vereinfachen Recherchedatenbanken den wissenschaftlichen Forschungsprozess mit Hilfe von Filterfunktionen und KI-basierten Suchfunktionen (z. B. Artikelzusammenfassungen von AI Insights), wodurch der Zeitaufwand für das Auffinden relevanter Studien in den biomedizinischen Wissenschaften erheblich reduziert wird. Umgekehrt erfordert der Kauf einzelner Artikel die manuelle Suche, die Anschaffung und den Abruf, was den Prozess deutlich zeitaufwändiger macht. Darüber hinaus bieten Datenbanken sofortigen Zugang zu einer umfangreichen Sammlung indizierter biowissenschaftlicher und biomedizinischer Forschungsinhalte, so dass Forschende stets Zugang zu den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen haben. Im Gegensatz dazu gewährt der Einzelkauf von Artikeln nur Zugang zu den ausgewählten Artikeln, ohne Aktualisierungen oder vollständiges Hintergrundwissen.

Langfristiger Wissenserhalt und Skalierbarkeit sind ebenfalls wichtige Aspekte für die biowissenschaftliche Forschung. Ein Abonnement für eine Recherchedatenbank stellt den kontinuierlichen Zugang zu einem umfangreichen Bestand an biomedizinischer und biowissenschaftlicher Literatur sicher, so dass keine wiederholten Käufe erforderlich sind. Dies unterstützt Archivrecherchen, systematische Reviews und langfristige Projekte. Der Erwerb einzelner Artikel dagegen erfordert eine erneute Anschaffung, wenn ein Artikel erneut benötigt wird. Darüber hinaus bieten Datenbanken einen höheren Nutzen durch ihre Skalierbarkeit, die den wachsenden Forschungsanforderungen gerecht wird und den Zugriff mehrerer Teams ermöglicht. Dies macht sie zu einer nachhaltigen Lösung für pharmazeutische Unternehmen, Biotechnologieunternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen.

Informieren Sie sich über unser Portfolio an biowissenschaftlichen und biomedizinischen Recherchedatenbanken und erfahren Sie, wie sie die erste Recherchephase, den Wissensaustausch und die Literaturüberprüfung unterstützen und so für Effizienz, Kosteneffizienz und nahtlose Zusammenarbeit in der wissenschaftlichen und medizinischen Forschung sorgen können.

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