Wir verstehen gut, dass die aktuelle Situation stressig und verwirrend sein kann. Wir hoffen, dass wir Sie unterstützen zu können, während Sie sich an veränderte Arbeitsbedingungen gewöhnen und sich neuen Herausforderungen stellen - sowohl beruflich als auch privat. Aus diesem Grund haben wir eine Liste von Ressourcen für Sie zusammengestellt, die Sie dabei unterstützen sollen, häufig auftretende arbeitsbedingte Belastungen zu erkennen und diese zu reduzieren.
Was ist Stress und wen beeinflusst er?
Stress kennt fast jeder. Laut einer kürzlich vom American Institute of Stress durchgeführten Studie leiden 83 Prozent der Arbeitnehmer in den USA unter arbeitsbedingtem Stress, wobei Frauen im Alter von 30-49 Jahren zu der am stärksten betroffenen Gruppe zählen. Wenn Stress nicht behandelt bzw. abgebaut wird, können unter Umständen Angstzustände und andere psychische Gesundheitsprobleme auftreten.
In einer lebensbedrohlichen Situation führt Stress zur sogenannten Kampf- oder Fluchtreaktion des Körpers. Damit Sie schnell handeln können, erhöhen sich Ihre Herzfrequenz und Atmung, Ihre Muskeln werden in Alarmbereitschaft versetzt und Ihr Gehirn verbraucht mehr Sauerstoff. Obwohl die meisten von uns im Alltag keine lebensbedrohlichen Situationen erleben, bedeutet das nicht, dass wir keine Stresssituationen erleben.
Scott Eblin, President der Eblin Group, erklärt in einem exklusiven Accel5-Video die Auswirkungen von Kampf oder Flucht-Reaktionen auf die Gesundheit. Wenn man sich dauerhaft in einem chronischen Kampf- oder Flucht-Zustand befindet, ist die eigene Leistung weniger effektiv; auf lange Sicht können physiologische Auswirkungen sogar die eigene Lebensdauer verkürzen.
Fast jeder hat schon einmal von „Kampf- oder Fluchtreaktionen” gehört, aber nur sehr wenige Menschen von „Ruhe und Verarbeitung“. Jeder von uns besitzt beide Arten von Reaktionen. Eblin erklärt: „Sie können sich „Kampf oder Flucht“ als das Gaspedal Ihres Körpers vorstellen und „Ruhe und Verarbeitung“ als die Bremsen. Um sich selbst effektiv zu steuern, muss die optimale Balance zwischen Gaspedal und Bremse gefunden werden“, erklärt Eblin.
Tipps zur Stressbewältigung
Nicht jeder Stress ist schlechter Stress. Tatsächlich kann Stress in nicht-lebensbedrohlichen Situationen eine große Quelle der Motivation sein. Wie bereits erwähnt, führt Stress im Körper zu einer Kampf- oder Fluchtreaktion und verleiht Ihnen den Schwung und Tatendrang, um beispielsweise ein Vorstellungsgespräch zu bewältigen, eine wichtige Präsentation zu halten oder das Projekt, das Sie zuvor verschoben haben, zu Ende zu bringen. Wenn dieser Stress jedoch beginnt, zu einer Konstante in Ihrem Alltag zu werden, sollten Sie sich mit ihm näher auseinandersetzen.
Obwohl es fast unmöglich ist, Stress vollständig zu vermeiden, gibt es Möglichkeiten, wie Sie das Risiko, dass Sie bei der Arbeit überfordert werden, deutlich verringern können.
Hier sind unsere wichtigsten Tipps zur Erkennung, Reduzierung und Vermeidung von Stress:
Tief durchatmen. Atmen Sie zunächst einmal tief durch.
Wie Eblin erklärte, sollten Sie lernen, auf die Bremse zu treten, wenn Sie sich überfordert fühlen. Eine Möglichkeit, dies zu tun, besteht darin, drei ruhige und lange Atemzüge tief aus dem Bauch heraus zu nehmen. Wenn Sie sich das nächste Mal gestresst fühlen oder den Kopf vor einem Gespräch freimachen müssen, atmen Sie dreimal tief durch und Sie werden sich gleich viel besser fühlen.
Identifizieren Sie Stressoren. Um gegen Stress anzugehen, müssen Sie seine Ursachen identifizieren.
Ein hilfreicher Tipp, um Stressoren besser zu verstehen, ist die Erstellung einer Stressliste. Laut Benjamin Bonettis „How to Stress Less” kann die Untersuchung und Identifizierung von Stressoren dazu beitragen, einige Ihrer Sorgen zu lösen, indem Sie sie zu Papier bringen. Versuchen Sie, alle Dinge zu notieren, die bei Ihnen Stressgefühle auslösen.
Setzen Sie Prioritäten. Am Arbeitsplatz ist das Setzen von Prioritäten das A und O.
Viele von uns sind der Meinung, dass wir dadurch, dass wir uns mehr und mehr engagieren, zeigen, dass wir gute Mitarbeiter sind. Tatsächlich ist es nicht gut, sich zu viel zuzumuten. Es ist wichtig, den richtigen Prozess zur Priorisierung zu nutzen. Der Führungsexperte und Autor Bill Pasmore veranschaulicht in seinem Video „How to Priorize When You’re Overloaded” (Wie man Prioritäten setzt, wenn man überlastet ist), wie man damit aufhören kann, an Dingen zu arbeiten, die unwesentlich sind.
Achten Sie auf Ihre körperliche Gesundheit. Reduzieren Sie Stress, indem Sie die eigene Fürsorge in Ihren Arbeitstag integrieren.
Hier sind zwei wichtige Tipps zur Stressbewältigung aus dem HBR-Guide to Work-Life-Balance:
- Ausreichend schlafen: Schlaf ist auch für die persönliche Produktivität äußerst wichtig. Zu den Tipps für einen besseren Schlafrhythmus gehören das Einhalten einer festen Schlafenszeit, die Identifizierung von Tätigkeiten, die Sie davon abhalten, zu einer vernünftigen Zeit ins Bett zu gehen, und die Einführung von Ritualen vor dem Schlafengehen, die zu einer guten Nachtruhe beitragen.
- Sport treiben: Regelmäßige Bewegung ist ein wesentlicher Aspekt der Selbstfürsorge. Sie hat zahlreiche kognitive Vorteile und kann nachweislich die Stimmung der Menschen heben.
Teilen Sie sich Ihre Zeit ein. Irgendwann hat jeder von uns einmal das Gefühl, es gäbe zu viel zu tun und es stünde zu wenig Zeit zur Verfügung.
Wenn man lernt, mit der eigenen Zeit effektiv umzugehen, kann man Stress reduzieren, der mit einem Gefühl der Überlastung einhergeht, und wichtige Aufgaben nach Prioritäten ordnen, damit sie pünktlich erledigt werden. Der Artikel 20 Minute Manager: Managing Time der Harvard Business Review Press bietet Tipps und Tools, die notwendig sind, um Fristen einzuhalten, aufgabenorientierte Routinen zu erstellen und einen disziplinierten Ansatz zu verfolgen, um die Kontrolle über die Zeit zu behalten.
Holen Sie sich Unterstützung. Scheuen Sie sich nicht davor, jemanden zu bitten, Ihnen zu helfen, oder informieren Sie Ihren Vorgesetzten, dass Sie überfordert sind.
Wenn das Stressniveau auf einem Allzeithoch ist, kann es oft schwierig sein, den Tag zu überstehen. Es ist nicht schlimm, um Hilfe zu bitten - sei es von einem Mitarbeiter, einem Vorgesetzten oder einer externen Person. Zu wissen, dass der Stress unkontrollierbar geworden ist, ist der erste Schritt, um die Situation zu verbessern und Stress zu kontrollieren.