Wie lange arbeiten Sie schon bei EBSCO? Wie hat sich Ihre Position im Laufe der Jahre entwickelt?

Ich war damals bereits seit mehr als 10 Jahren im Verlagswesen und im Bereich publikationsbezogener Dienstleistungen tätig, als mich mein Weg im Jahr 2002 zu EBSCO führte – als Managing Director für die Region Deutschland. Im Laufe der Jahre hat sich mein Verantwortungsbereich dann kontinuierlich erweitert – ebenso wie die Gebiete, für die ich zuständig bin. Heute bin ich als Senior Vice President Finance & Operations für Europa und Subsahara-Afrika tätig.

Konkret bin ich für zwei Geschäftsbereiche zuständig: Subscription Agency Services und Book Operations, dazu zählen sowohl GOBI als auch European Books in Wien. Gleichzeitig bin ich für die rechtlichen Instanzen in Europa verantwortlich, was die Verwaltung aller Infrastrukturdienste vor Ort wie etwa Finanzen, Kundenservice, Beschaffung und Ausschreibungen sowie Personalmanagement umfasst. Ich arbeite außerdem eng mit den Vertriebs- und Marketingteams in den verschiedenen Ländern zusammen, um unseren Kund:innen einen optimalen Service zu bieten.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten?

Ich liebe die Dynamik meiner Rolle und die funktionsübergreifende Arbeit. Ich vergleiche mich gern mit einer Biene, die den Nektar von Blume zu Blume trägt. So nehme auch ich meine Erfahrungen und „Best Practices“ aus dem einen Büro mit und bringe sie im nächsten Büro ein.

Mein Arbeitstag kann viele verschiedene Aufgaben umfassen und sehr abwechslungsreich sein: von Entscheidungen, die im Bereich Ausschreibungen oder Verträge in Italien getroffen werden, über Entscheidungen des Personaleinsatzes in Deutschland bis hin zu Entscheidungen über die Preisgestaltung in England. Es macht mir viel Spaß, mit verschiedenen Kolleg:innen in unterschiedlichen Regionen zusammenzuarbeiten und dabei möglichst auch die jeweilige Landessprache zu sprechen.

Ich spreche sechs Sprachen: Englisch, Italienisch, Deutsch, Französisch, Spanisch und Portugiesisch. Darüber hinaus habe ich bereits einiges an Polnisch gelernt. Ich denke, ich habe eine natürliche Begabung für Sprachen, aber die Art, wie ich aufgewachsen bin, hat es mir sicherlich erleichtert, verschiedene Sprachen zu erlernen. Mein Vater ist US-Amerikaner, der in Paris geboren wurde, und meine Mutter ist Deutsche. Als Kind habe ich in Belgien, Italien, Brasilien und in den Vereinigten Staaten gelebt.

Was sind die größten Herausforderungen bei Ihrer Tätigkeit?

EBSCO ist Teil eines sehr dynamischen Marktes; viele Aspekte dieses Jobs ändern sich schnell und mitunter auch sehr stark. Eine große Herausforderung ist beispielsweise der Versuch, die Zukunft des Marktes zu antizipieren und zu verstehen und die einzelnen Büros dementsprechend richtig zu steuern und zu leiten.

Außerdem muss man in meiner Funktion sehr viel Energie aufbringen und versuchen, sehr effizient und diszipliniert zu arbeiten. Ich bin immer bemüht, die mir zur Verfügung stehende Zeit für die Arbeit zu nutzen, z. B. beim Warten am Flughafen oder während eines Fluges, so dass ich meine Freizeit genießen kann, sobald ich nach Hause komme.

Haben Sie neue Trends auf dem Markt festgestellt?

Meiner Meinung nach gibt es hauptsächlich drei Trends, die unsere Rolle als Zeitschriftenagentur stark beeinflussen. Der erste ist der Übergang von Print zu Online, was eine Änderung der Geschäftsabläufe und neues Knowhow erfordert.

Der zweite Trend ist das Aufkommen von Open Access. EBSCO engagiert sich mit seinen Produkten und Dienstleistungen sehr für die Unterstützung hochwertiger Open-Access-Forschung. Wir haben auf unseren Kundenveranstaltungen, Roundtables und in Webinaren mehrfach darüber gesprochen, und es wird sicherlich noch weitere Gelegenheiten geben, das Thema weiter zu vertiefen.

In den letzten Jahren hat außerdem die Zahl der großen Konsortien zugenommen, was zu einem Wandel in der Branche geführt hat. Wir haben unser Dienstleistungsangebot überarbeitet, um einen breiten und umfassenden Service zu bieten, der auch für Konsortien geeignet ist. Wir vereinfachen die Verwaltungsabläufe der Institutionen unserer Kund:innen; sie können alle erforderlichen Inhalte und Ressourcen über EBSCO erwerben.

Wodurch zeichnet sich EBSCO besonders aus?

EBSCO ist ein multinationales Unternehmen mit internationaler Ausrichtung, das sich durch seine weltweiten Niederlassungen stark an den regionsspezifischen Bedürfnissen orientiert. Dies führt zu einer Reihe von Vorteilen. Dazu gehören beispielweise wettbewerbsfähige Preise aufgrund unseres weltweiten Knowhows und unserer Größenvorteile, die Verfügbarkeit weltweit veröffentlichter wissenschaftlicher Inhalte, die Forschungsergebnisse aus der ganzen Welt zusammenführen, ein sehr hohes Qualitätsniveau sowohl bei den Inhalten als auch beim technischen Support und integrierte Arbeitsabläufe (Datenbanken, SaaS-Produkte wie EBSCO Discovery Service und Panorama), die Bibliotheken dabei helfen, effizienter zu arbeiten, indem sie den Zeitaufwand für Routinearbeiten und die Verwaltung reduzieren, damit sie sich auf strategischere Aktivitäten konzentrieren können.

Ein besonderes Merkmal unseres Angebots ist die Kombination von Datenbanken, Software und Zeitschriftenabonnementservices sowie den Services rund um Buchtitel. Das heißt, der traditionelle Service unserer Rolle als Vermittler zwischen Verlagen und Bibliotheken wird ergänzt durch ein breiteres Spektrum an Services wie z. B. EBSCOs FOLIO-Services, Smart-Linking und andere DRM-freie Tools.

Erzählen Sie uns etwas über sich selbst: Was machen Sie beispielsweise gern in Ihrer Freizeit?

Ich liebe Sport und moderne Kunst. Wenn ich reise, besuche ich häufig Museen, fahre Fahrrad oder treibe Sport wie Windsurfen, Skilanglauf oder Skifahren abseits der Pisten. Einen Urlaub, auf den ich immer gern zurückblicke, habe ich mit meinem Sohn verbracht. Wir sind damals ca. 450 km quer durch die Alpen mit Rennrädern geradelt und haben dabei zwei Alpinpässe erklommen, davon einen in Höhe von 2.050 m. Südtirol und die Langhe in Piemont werden immer meine Lieblingsorte bleiben, denn dort gibt es gutes Essen und guten Wein!

Gibt es einen Ratschlag, den Sie anderen auf ihrem Karriereweg mitgeben möchten?

Ja, man neigt oft dazu, auf die Gelegenheiten zu warten, die einem von anderen dargelegt werden. Stattdessen sollte man selbst aktiv werden und seine Zeit richtig investieren – vor allem, wenn man noch jung ist! Eine Karriere ist ein bisschen wie ein Fußballspiel: Der Stürmer bzw. die Stürmerin muss immer aktiv bleiben und sich dabei auf das Tor zubewegen, um dann erfolgreich ein Tor zu schießen – so ist es auch bei der Arbeit! Man muss für sich selbst Gelegenheiten schaffen und sie ergreifen.