EBSCO und das Library Journal haben kürzlich eine Fokusgruppe mit wissenschaftlichen Bibliothekar:innen gebildet, in der sie den Wert von Magazinarchiven mit wissenschaftlich-akademischen Bibliothekar:innen aus den Vereinigten Staaten diskutiert haben. Die Ergebnisse dieser Fokusgruppe zeigen, dass Magazinarchive eine wertvolle Rolle bei der Verbesserung der wissenschaftlichen Recherche und Forschung spielen können. In diesem Blogartikel erörtern wir einige Möglichkeiten, wie Magazinarchive die wissenschaftliche Recherche unterstützen können.
1. Bereitstellung von Primärquellen
Magazinarchive können als Primärquellen verwendet und zitiert werden, was für viele wissenschaftliche Aufgaben erforderlich ist. Historische Magazine zeigen die kulturellen, sozialen und politischen Aspekte eines bestimmten Zeitraums und bieten Berichte aus erster Hand sowie Perspektiven aus dieser Zeit, die in Sekundärquellen nicht vorhanden sind.
Eine teilnehmende Person der Fokusgruppe gab die Meinung einer Anthropologieprofessorin wieder, die ihre Studierenden auf Magzinarchive verweist, um Primärquellen zu finden: „Diese Publikationen sind für Anthropologiestudierende eine wichtige Quelle, die sie als Primärquellenmaterialien nutzen können. Ihre digitale Verfügbarkeit ermöglicht die Art von Textanalysen, an denen Studierende im Bereich der Anthropologie interessiert sind.“
2. Ergänzung der Recherche in vielen Fachdisziplinen
Magazinarchive decken ein breites Spektrum an Themen ab, von Wissenschaft und Technik bis hin zu Kunst, Wirtschaft, Kultur, Politik und mehr. Damit sind sie ideale Quellen für die Ergänzung multidisziplinärer Recherche und Forschung. Forschende und Studierende aus Bereichen wie Soziologie, Geschichte, Literatur und Medien können relevante Artikel, Anzeigen, Fotos und Illustrationen finden, die ihnen einen Einblick in ein bestimmtes Interessengebiet verschaffen.
Eine teilnehmende Person aus der Fokusgruppe berichtete, wie hilfreich Magazinarchive bei der Untersuchung von DEI-Themen sind (Diversity, Equity, Inclusion). „Wir konzentrieren uns in unserer Organisation sehr auf Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion. Deshalb haben wir einige Magazinarchive erworben, die sich auf unterrepräsentierte Gruppen konzentrieren.“
3. Umfangreiche visuelle Inhalte
Im Gegensatz zu wissenschaftlichen Fachzeitschriften, die einem Peer-Review-Verfahren unterzogen werden und sehr umfangreiche Texte enthalten, beinhalten Magazinarchive Fotos, Titelbilder, Illustrationen und Anzeigen, die ebenso wertvoll sein können. Dies ist z. B. für Studierende im Bereich der Kunstgeschichte, der bildenden Künste sowie der Medien- und Theaterwissenschaften äußerst hilfreich. Visuelle Inhalte bieten Einblicke in gesellschaftliche Normen, Modetrends, kulturelle Veränderungen, technologische Fortschritte und Marketingstrategien.
Eine teilnehmende Person aus der Fokusgruppe sagte: „Bei uns gibt es den Studiengang ‚Apparel Merchandising and Management‘. Die Studierenden dieses Studiengangs sehen sich die Archive von Modemagazinen sehr häufig an. Und unsere Kurse im Bereich Umweltdesign, Architektur und Landschaftsarchitektur nutzen häufig andere Magazinarchive mit diesen Schwerpunkten.“
4. Chronologische Perspektiven
Magazinarchive bieten eine chronologische Perspektive, die für das Verständnis der Entwicklung von Ideen, Ereignissen und kulturellen Trends im Laufe der Zeit entscheidend ist.
Eine teilnehmende Person der Fokusgruppe nannte ein Beispiel dafür, wie eine Lehrkraft Magazinarchive für historische Zeitleisten nutzt: „Eine:r unserer Professor:innen aus dem Bereich Geografie nutzt Magazinarchive, um sich mit innenpolitischen sozialen Fragen und geopolitischen Ereignissen auseinanderzusetzen und um herauszufinden, wie sie in der Vergangenheit diskutiert wurden.“
Durch die Untersuchung der Ausgaben eines Magazins, die über mehrere Jahre hinweg veröffentlicht wurden, können Studierende und Forschende Veränderungen in der öffentlichen Meinung, Verschiebungen in den gesellschaftlichen Werten und die Entwicklung von Ideen und Bildern verfolgen. Sie können detaillierte Zeitleisten erstellen, Wendepunkte identifizieren und die Faktoren ergründen, die den Lauf der Geschichte beeinflusst haben.
5. Einzigartige Inhalte
Magazinarchive enthalten seltene und einzigartige Inhalte, die möglicherweise nirgendwo anders zu finden sind, wie z. B. frühe Werke wichtiger Autor:innen, exklusive Interviews, originale Titelbild-Illustrationen und Artikel, die das Wesen einer bestimmten Epoche einfangen.
Eine teilnehmende Person aus der Fokusgruppe merkte an: „Magazinarchive eignen sich hervorragend für ein breites Publikum, um einen Einblick in die Kultur und Politik einer bestimmten Epoche zu geben.“
Dies sind nur fünf der vielen Möglichkeiten, wie Magazinarchive die wissenschaftliche Recherche und Forschung unterstützen können. Sie dienen als Zeitkapseln für historische Inhalte und bieten Studierenden, Lehrkräften und Forschenden eine Fülle von einzigartigen Informationen. Ob Nutzer:innen die Entwicklung der Mode, die Auswirkungen politischer Bewegungen, die sich verändernde Rolle der Werbung oder die Entwicklung wissenschaftlicher Theorien untersuchen, Magazinarchive bieten einen einzigartigen Blick in die Vergangenheit.